Seit diesem Jahr arbeiten zwei Studiengänge von der Hochschule Magdeburg-Stendal mit uns zusammen. Modernisierung und Verbesserung der Beiträge auf dieser Internetseite und die höhere Bekanntmachung des Vereins stehen im Vordergrund.
2 Studiengänge und ihre Arbeiten
Die Studenten des Studiengangs „Mensch-Technik-Interaktion“ und „Sustainable Resources, Engineering and Management“ haben sich zusammengesetzt und drei unserer Kleinloks vorgenommen. Die fertigen Arbeiten werden in die jetzigen Beiträge eingearbeitet und verbessern so die Verständlichkeit für jedermann.
Kleinlok LKM N4
▪ Hersteller: VEB Lokomotivbau „Karl Marx“ Babelsberg
▪ Loknummern: 251 062 (Baujahr 1954) & 251 053 (Baujahr 1955)
▪ Betriebsart: dieselmechanisch
▪ Verwendung: Rangier- und Werkslokomotive
Technische Daten:
Motorleistung | 90 PS bei 1500 U/min |
Motor | 6-Zylinder, 4-Takt-Dieselmotor |
Spurweite | 1435 mm (Normalspur) |
Achsanzahl | 2 (Achsstand: 2500 mm) |
Länge über Puffer | 6455 mm |
Breite | 3070 mm |
Höhe | 2700 mm |
Dienstgewicht | 17 t |
Höchstgeschwindigkeit | 30 km/h |
Getriebe | mechanisches Viergang-Zahnradgetribe |
Bremse | Fußhebelbremse auf 2 Achsen, ca. 60 % der Lokmasse |
Anhängelast (auf Ebene) | bis zu 400 t bei 2,5 km/h |
Historischer Hintergrund in Ich-Form
Wir sind die N4-Diesellokomotiven 251 053 und 251 062: gebaute Kraft aus Babelsberg
Wir stammen aus einer Familie von rund 260 N4-Diesellokomotiven, die zwischen 1953 und
1958 beim VEB Lokomotivbau „Karl Marx“ in Potsdam-Babelsberg entstanden. Unsere Bauart,
bekannt als N4, ist eine Weiterentwicklung der Kleinlokomotiven vom Typ Kö II, wie sie bereits ab den 1930er Jahren für die Deutsche Reichsbahn gebaut wurden. Mit unserer kompakten und kraftvollen Bauweise waren wir ideal für den Rangierdienst auf Werk- und Anschlussbahnen und das nicht nur in der DDR: Einige unserer Schwestern gelangten auch nach Polen, Ungarn, Bulgarien und sogar bis nach China. Jede von uns bringt 17 Tonnen Dienstgewicht auf die Schiene. Unser kräftiger 6-Zylinder-Dieselmotor leistet 90 PS. Die Kraft übertragen wir über ein mechanisches Viergang-Getriebe, eine Blindwelle und stabile Kuppelstangen direkt auf unsere beiden Achsen. Unsere Höchstgeschwindigkeit liegt bei 30 km/h, genug für präzises Rangieren auf engem Raum.
Ich, die N4 mit der Nummer 251 062, wurde 1954 gebaut
Meine ersten Einsätze hatte ich beim VEB Binnenhafen „Mittelelbe“ Magdeburg. Im Herzen des
Hafengebiets war ich zuständig für den Verschub schwerer Güterwagen. Später kam ich zur
Anschlussbahn des Heizölvertriebs Minol, ebenfalls in Magdeburg. Über viele Jahre war ich dort
im Einsatz, bis ich schließlich ausgemustert wurde. Doch mein Weg endete nicht auf dem
Abstellgleis: Die Magdeburger Eisenbahnfreunde entdeckten mich, retteten mich und gaben mir einen neuen Sinn als technisches Denkmal.
Heute lebe ich als Lok 8 weiter und darf meine Geschichte erzählen.
Und ich, die N4 mit der Nummer 251 053, wurde 1955 in Babelsberg gebaut
Mein Arbeitsplatz war der VEB Fleischkombinat Magdeburg, genauer gesagt der Betriebsteil
Schlachthof. Dort arbeitete ich als Werklokomotive: Mein Job war es, Wagen auf dem Gelände
zu verschieben, pünktlich bereitzustellen und den innerbetrieblichen Verkehr am Laufen zu
halten. Auch mich hätte nach der Stilllegung das Vergessen erwartet, doch gemeinsam mit
meiner Schwesterlok wurde ich gerettet. Heute gehöre ich als Lok 2 zum stolzen Bestand der
Eisenbahnfreunde.
Wir stehen als Zeitzeugen einer vergangenen Industrie- und Verkehrswelt. Jede von uns
bringt ihre eigene Geschichte mit, doch gemeinsam erzählen wir von der Kraft, Präzision
und Zuverlässigkeit, für die unsere Bauart stand.



In Zusammenarbeit mit der Hochschule Magdeburg-Stendal

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