Der mehr als hundertjährige Magdeburger Handelshafen liegt im Stadtteil „Alte Neustadt“ an der Elbe. Die umgebenden Anlagen wie das historische Speichergebäude, die Krane und die Hubbrücke sind ebenfalls über hundertjährige technische Denkmäler. Unser Domizil ist dort im Handelshafen und damit liegen diese Anlagen direkt vor unserer Clubtür. Darum hatten wir natürlich bald die Idee, dass dieses historische Areal auch als Modell sehr interessant wäre. Wir dachten uns, der Hafen mit seinen historischen Bauten und Anlagen könnte so auch außerhalb Magdeburgs gezeigt werden. Geplant – getan, so bauten wir den Handelshafen im Modellmaßstab 1:87 und waren mittlerweile schon auf internationalen Messen und anderen Ausstellungen u.a. zusammen mit unserer S-Bahnanlage zu sehen.
Da das Hafenbecken schon im Vorbild rund ein Kilometer lang ist und dieses im Modell gute elf Meter lang sein würde, musste das Modell in seiner Länge gekürzt werden. Auf der Anlage wurden alle markanten Speichergebäude nachgebaut, wobei einige von ihm recht große Ausmaße haben, ebenfalls ist die Hubbrücke nachgebaut, sie ist aber im Gegenzug zu ihrem Vorbild, die nicht mehr funktionsfähig ist, mit funktionierendem Antrieb ausgestattet. Des Weiteren wurde die Anlage in nördlicher Richtung unter die Strecke Magdeburg-Berlin bis zum ehemaligen Minol-Tanklager nachgebildet. Dieser Bereich gehört eigentlich nicht mehr zum Handelshafen, dort befindet sich aber das Bahnbetriebswerk der Hafenbahn mit einer kleinen Drehscheibe und einem sechs-ständigen Lokschuppen. Außerdem befinden sich dort mehrere Abstellgleise, die für einen möglichen Modellrangierbetrieb notwendig sind.
Epochen mäßig ist die Anlage in der Zeit von etwa 1974 bis 1995 (also Epoche 4-5) einzuordnen. Diese große Zeitspanne hat den Grund, dass man die Anlage zum einen mit der S-Bahnanlage, die in Epoche 4 ist, koppeln kann, zum anderen die Eisenbahnfahrzeuge der Hafenbahn, die bis Epoche 5 hineinreichen.
Ein weiterer Kompromiss ist die Zufahrt zum Handelshafen, diese erfolgt aus südlicher Richtung vom Elbe-Bahnhof (im Modell nur angeschnitten) aus, was auch beim Vorbild möglich war, aber nur bis kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. Auch die Maßgabe, dass die Anlage mit der S-Bahnanlage zusammen passen sollte, veranlasste uns zu diesem Schritt. Das Vorbild ist aber schon immer auch aus nördlicher Richtung von Bahnhof Magdeburg-Rothensee zu erreichen.
Im Jahre 1995 wurde mit dem Bau der 12,20 m x 4,80 m großen Anlage begonnen, sie besteht aus sieben Segmenten und kann für den Transport mit einem einfachen aber praktischen Stapelsystem im Nu abgebaut und verstaut werden. Der Handelshafen ist so aufgebaut, dass er auch an die S-Bahnanlage angebunden werden kann. Die Anlage wird von zwei zentralen Pulten an beiden Endpunkten bedient, wobei ein Bediener ein Handfahrregler mit sich führt und so im übrigen Bereich der Anlage jeden Punkt erreichen kann, dazu wurden die Weichen zwischen den beiden Pulten als „Vorort bedienbare Weichen“ ausgeführt.
-Die Segmente des Hafens befinden sich im Rückbau, Gebäude bleiben erhalten-
Hinweis zu den Artikelfotos: Diese Fotos bildet ein Anlagenteil unserer großen Modulanlage Magdeburg ab. Dem Vorbild entsprechend, wäre es in Himmelsrichtung gen Südsüdwest aufgenommen. Man befände sich in der Realität 15 Metern hoch über der Handelshafen bzw. der Hubbrücke. Gegenüber wäre in der Stadtsilhouette der Dom gut zu sehen.
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